Ostheim. Feierliche Eröffnung in Ostheim. Nach neun Jahren Planung und zwei Jahren Bauzeit konnte am Freitag die neue Behindertenwerkstatt der Baunataler Diakonie Kassel ihren Betrieb aufnehmen. Die Gebäudefläche von rund 5.000 Quadratmetern bietet Platz für fünf Produktionshallen und Arbeitsplätze für 135 geistig, körperlich und mehrfach behinderte Menschen. Diese arbeiten in den Bereichen Montage, Verpackung, Medizintechnik, Lager sowie Gärtnerei und Winterdienst.
Alle fühlen sich wohl
Mit der Eröffnung der neuen Werstätten im Gewerbegebiet Mittleres Fuldatal, direkt an der A 7, entlastet die Baunataler Diakonie Kassel die überbelegten Betriebe in Wabern und Baunatal. Gleichzeitig ergibt sich nun für viele der Beschäftigten mit dem neuen Standort ein kürzer Weg zur Arbeit. Rund 220.000 Kilometer jährlich, so rechnete der Vorstandsvorsitzende der Baunataler Diakonie Kassel, Joachim Bertelmann, vor, würden so eingespart. „Der Wechsel war bei den hier Arbeitenden verbunden mit Ängsten“, fasste Bertelmann die Stimmung in den letzten Monaten zusammen. „Doch jetzt angekommen, fühlten sich alle wohl.“
Die hier beschäftigten Behinderten hätten ein Recht auf Teilhabe, so der Vorstandvorsitzende, der betonte: „Diese Menschen wollen arbeiten.“ Ziel sei es, möglichst viele von ihnen auf den normalen Arbeitsmarkt vorzubereiten und zu vermitteln.
Als einen „Kraftakt“ bezeichnete Landrat Frank-Martin Neupärtl den Neubau, der insgesamt 5,3 Millionen Euro gekostet hat. Zuschüsse kamen vom Sozialministerium in Wiesbaden sowie vom Landeswohlfahrtsverband (LWV). Als einer der ersten Auftraggeber konnte der Medizintechnikkonzern B.Braun im benachbarten Melsungen gewonnen werden.